Gicht

Bei einem akuten Gichtanfall hat der Patient starke Schmerzen und eine ausgeprägte Entzündung in einem oder in mehreren Gelenken. Die Beschwerden werden durch einen über lange Zeit zu hohen Harnsäurespiegel ausgelöst. Im akuten Stadium der Gicht kann jedoch die Harnsäure im Blut normale Werte aufweisen. Bei dieser Erkrankung genügt es nicht, nur Medikamente einzunehmen, um die Symptome zu lindern. Wer an Gicht erkrankt ist, muss konsequent seine Ernährung und seinen Lebensstil umstellen. Ansonsten verschlimmern sich die Beschwerden dieser Erkrankung des Stoffwechsels und werden chronisch.

Die Ursachen der Gicht

Die Gicht wird in der medizinischen Fachsprache auch als Hyperurikämie bezeichnet. Mit diesem Begriff wird beschrieben, dass sich zu viel Harnsäure im Blut des Patienten befindet. Die Harnsäure lagert sich im Laufe der Zeit kristallin vor allen in den Gelenken ab. Dort können die auch als Urat-Kristalle bezeichneten Ablagerungen starke entzündliche Reaktionen hervorrufen. Doch nicht nur in den Gelenken sind die Kristalle zu finden. Bei einer fortgeschrittenen Hyperurikämie lagert sich die Harnsäure auch an den Sehnen und in der Haut ab. Mitunter sind knotenförmige Aufwölbungen an den Ohren und den Gelenken, die sogenannten Tophi, ein sichtbares Zeichen für die Einlagerung von überschüssiger Harnsäure in die Haut. Sehr gefährlich sind die Ablagerungen von Gicht-Tophi an den Nieren, weil sie die Funktion des Nierengewebes einschränken können.

Harnsäure entsteht in unserem Stoffwechsel, wenn Purine abgebaut werden. Bei Purinen handelt es sich um Stoffe, die in den Zellen enthalten sind, hier vor allem in den Zellkernen. Wir nehmen Purine auf, wenn wir essen und trinken, denn jede organische Substanz besteht aus Zellen, die Zellkerne besitzen. Es gibt Nahrungsmittel, die besonders reich an Purinen sind. Dazu gehören ein Braten, Innereien und Wurst, aber auch Spargel und Hülsenfrüchte. Bei den Getränken ist Bier besonders problematisch, weil es viele Purine enthält. Purine sind jedoch auch in unseren körpereigenen Zellen enthalten. In unserem Organismus werden ständig Zellen abgebaut und wieder neu gebildet. Unser Stoffwechsel muss also auch Purine aus der ganz normalen Zellerneuerung und bei Krankheit aus einem erhöhten Zellzerfall verarbeiten.

Ist der Harnsäureanteil im Blut zu hoch, kann dies ein Zeichen für einen krankhaften Prozess im Organismus sein, bei dem sehr viele Zellen abgebaut werden. Eine weitere Ursache für den Anstieg der Harnsäure im Blut kann sein, dass die Nieren zu wenig des Stoffwechselendproduktes Harnsäure über den Urin ausscheiden. In den meisten Fällen ist es jedoch so, dass zu viele Purine über die Nahrung zugeführt werden und es deshalb zu einem Harnsäureüberschuss im Blut kommt.

Heute wird vermutet, dass die unzureichende Ausscheidung der Harnsäure durch die Nieren genetisch bedingt ist. Bei der Hyperurikämie handelt es sich um ein Krankheitsbild, das in einer Familie häufig mehrfach auftritt. Diese Form der Erkrankung wird als primäre Form bezeichnet.

Ein erhöhter Zellzerfall und damit die Freisetzung von großen Mengen von Purinen kann jedoch auch durch die Einnahme von bestimmten Medikamenten wie beispielsweise Zytostatika verursacht werden. Tumorerkrankungen wie Leukämie oder eine abnehmende Leistungsfähigkeit der Nieren sind ebenfalls Gründe für den Anstieg der Harnsäure im Blut und die Ablagerung von Urat-Kristallen im Körper.

Ein weiterer Grund für einen verstärkten Zelluntergang kann eine Fastenkur sein. Wer fastet, verliert Gewicht, weil Fett- und oft auch purinreiche Muskelzellen des eigenen Körpers abgebaut werden. Auch diese Purine werden in Harnsäure verstoffwechselt. Ein starker Gewichtsverlust in einer kurzen Zeit kann bei entsprechend vorbelasteten Menschen einen akuten Gichtanfall auslösen.

Die Symptome eines akuten Gichtanfalls

Sehr typisch für einen akuten Gichtanfall ist eine plötzlich auftretende starke Entzündung im Grundgelenk der großen Fußzehe. Das Gelenk schwillt stark an und schmerzt heftig. Bei dem ersten Gichtanfall ist meist nur ein Gelenk betroffen. Dieses Krankheitsbild wird auch als Podagra bezeichnet. Treten weitere Gichtanfälle auf, können auch alle anderen Gelenke wie Daumengrundgelenk oder Kniegelenke sich entzünden.

Die geschwollenen und geröteten oder bläulich verfärbten Gelenke fühlen sich heiß an. Der Patient kann eine Berührung kaum ertragen. Selbst die Bettdecke darf nicht darüber gedeckt werden. Jede Bewegung erhöht die Schmerzen. Dieser Zustand des Gelenkes kann sich bereits nach wenigen Stunden wieder bessern, er kann jedoch auch über mehrere Tage andauern. Die Entzündung kann das Gelenk in seiner Struktur schwer schädigen, wenn sie öfters auftritt.

Die Diagnose der Gicht

Die Symptome eines akuten Gichtanfalls sind so charakteristisch, dass die Diagnose nach dem äußeren Anschein des Patienten bereits gestellt werden kann. Meist wird auf Nachfrage des Arztes vom Patienten erzählt, dass er am Vorabend mit gutem Essen und reichlichem Alkoholgenuss gefeiert hat. Ganz plötzlich hätten in der Nacht die unerträglichen Gelenkschmerzen eingesetzt. Das männliche Geschlecht ist von einem Gichtanfall erheblich gefährdeter als das weibliche. Wenn die Gichtattacke im Rahmen einer Vorerkrankung auftritt, ist der Zusammenhang zwischen Gelenkentzündung und der erhöhten Harnsäure oft nicht so offensichtlich. Gichtanfälle können auch mit erhöhter Temperatur, mit allgemeinem Unwohlsein und Kopfschmerzen verbunden sein. Nicht immer sind im akuten Stadium der Gicht die Harnsäurewerte im Blut erhöht. Erst bei regelmäßiger Kontrolle des Blutes zeigt sich sicher eine chronische Harnsäureerhöhung. Untersucht werden kann auch die Gelenkflüssigkeit, die durch Punktieren des Gelenkes gewonnen werden kann. In der Gelenkflüssigkeit sind bei Gicht die Urat-Kristalle unter dem Mikroskop zu erkennen. Bei einem fortgeschrittenen Krankheitsverlauf werden durch die starken Entzündungen die Gelenkstrukturen nach und nach zerstört. Eventuelle Gelenkveränderungen können durch Röntgen festgestellt werden.

Die Therapie der Gicht

Bei einer akuten Gelenkentzündung, die durch Gicht verursacht wird, verschreibt der Arzt entzündungshemmende und schmerzlindernde Medikamente. Ein pflanzlicher Wirkstoff, das Colchicin, welches aus der Herbstzeitlose gewonnen wird, ist ein bewährter Wirkstoff, um die Entzündung einzudämmen. Zusätzlich können auch Cortison-Präparate eingesetzt werden, um die Symptomatik zu abzuschwächen.
Der Arzt wird dazu raten, das entzündete Gelenk ruhigzustellen und hochzulagern. Kühlende Umschläge lindern die Beschwerden. Zum Ausschwemmen der Harnsäure sollte der Patient reichlich Wasser trinken. Es muss eine leichte Kost gegeben werden, die aus purinarmen Nahrungsmitteln besteht.

Nach der akuten Entzündung im Gelenk verschreibt der Arzt seinem Patienten Medikamente, die die Bildung von Harnsäure hemmen und deren Ausscheidung über die Nieren fördern. Zusätzlich ist die Mitarbeit des Patienten notwendig. Die Lebens-, Ess- und Trinkgewohnheiten müssen dem Krankheitsbild entsprechend angepasst werden.
Neben den vom Arzt angeordneten Maßnahmen kann die Einnahme von Heil- und Vitalpilzen eine Verbesserung des Stoffwechsels und eine Linderung der akuten Symptome bewirken.

Der Heil- und Vitalpilz Reishi hat ausgeprägte schmerzlindernde Wirkungen. Reishi, Cordyceps und Coriolus verringern die Entzündungsneigung und regen die Ausscheidung der Harnsäure an. Mit Heil- und Vitalpilzen, dem konsequenten Verzicht auf purinreiche Nahrungsmittel und Alkohol, der Erhöhung der Trinkmenge auf mindestens zwei Liter am Tag (wenn keine Nierenschädigung vorliegt) und ausreichend Bewegung kann der Patient viel gegen die Gicht und für seine Gesundheit tun.

Weitere Artikel zum Thema