Die positiven Wirkungen von Heil- und Vitalpilzen werden von der Traditionellen Chinesischen Medizin für die Behandlung von Krankheiten und zur gesundheitlichen Vorbeugung genutzt. Doch nicht nur Menschen können von den wertvollen Wirkstoffen in den reinen Naturmitteln profitieren. Die Mykotherapie, wie die Anwendung von Heil- und Vitalpilzen in der Medizin bezeichnet wird, ist auch für Tiere ein guter Weg zur Gesundheit.
Die größten Erfahrungen bei der Behandlung von kranken Tieren mit der Mykotherapie bestehen bei Hunden, Katzen und Pferden. Die Behandlung mit Heil- und Vitalpilzen ist jedoch auch bei Zierfischen, Nagetieren, Reptilien und Ziervögeln möglich. Auch bei allen Nutztierarten gibt es als Alternative zur „chemischen Keule“ die Verabreichung von natürlichen Pilzen für die Behandlung und zur Vorbeugung. Es gibt Tierheilpraktiker, die sich auf die Mykotherapie spezialisiert haben.
Zur Verfügung stehen eine ganze Reihe von Heil- und Vitalpilzen, die jeweils ihr eigenes Behandlungsspektrum haben und eine individuelle Wirkstoffkombination enthalten. Die Heilmittel aus der Natur helfen bei Infektionen durch Bakterien und Viren. Sie stärken das Immunsystem im Kampf gegen die Krankheitserreger. Die besonderen Pilze unterstützen die Funktion der inneren Organe wie Herz, Leber und Nieren. Sie sind sogar in der Lage, hemmend auf das Wachstum von Tumoren einzuwirken. Von Verdauungsproblemen, Infekten, Störungen im vegetativen Nervensystem und vielen anderen Krankheitssymptomen können auch Tiere betroffen sein. Deshalb lohnt es sich, die Gesundheit von Menschen und von unseren tierischen Lieblingen mit der Heilkraft der Natur zu unterstützen.
Die Heil- und Vitalpilze werden heute gezüchtet, um die große Nachfrage
befriedigen zu können und die Bestände in der Natur zu schonen. Die Pilze werden
nach der Ernte schonend getrocknet und zu Pulver oder einem konzentrierten Extrakt
verarbeitet. Diese Vitalpilzstoffe gibt es für die Einnahme in Form von Kapseln
oder Tabletten. Eine weitere Form der Zubereitung für äußere Anwendung sind
Salben, die Vitalpilzextrakte enthalten.
Ist ein Tier erkrankt, muss zunächst
eine konkrete Diagnose von einem Mykotherapeuten erstellt werden. Er wird dann
einen oder mehrere Heil- und Vitalpilze verordnen. Bei Tieren sollten die
pharmakologischen Pilzzubereitungen immer zusammen mit dem Futter gegeben
werden. Der Pilzextrakt kann aus den geöffneten Kapseln direkt unter das Futter
gemischt werden. Tabletten sollte man zunächst in ganz wenig heißem Wasser
auflösen. Nach dem Abkühlen kann der Sud zum Tierfutter gegeben werden. Salben
können auf die zu behandelnden Stellen auf die Haut aufgetragen und leicht
einmassiert werden. Insgesamt gibt es zehn Vitalpilze, für die im Rahmen der
Traditionellen Chinesischen Medizin umfangreiche Erfahrungen bei der Anwendung
vorhanden sind.
Die weitaus am häufigsten eingesetzten Heil- und Vitalpilze bei Tieren sind:
Der Vitalpilz Agaricus hat den botanischen Namen Agaricus blazei Murill. Er wird umgangssprachlich als Mandelpilz bezeichnet. Auch Tiere können an Autoimmunerkrankungen und Tumoren leiden. Die wertvollen pharmakologischen Inhaltsstoffe von Agaricus werden in der Tierheilkunde bei Autoimmunerkrankungen wie Mondblindheit bei Pferden, allgemein bei Krebserkrankungen, bei Problemen mit dem Fell oder der Haut bei Tieren und zur Regulierung der Funktion des Immunsystems eingesetzt.
Der Heil- und Vitalpilz Cordyceps (Cordyceps sinensis) steht in erster Linie für die Stärkung des erkrankten Organismus und der allgemeinen Leistungsfähigkeit von Mensch und Tier. Der Einsatz von Cordyceps bei an sich gesunden Rennpferden wird als Doping gewertet! Doch die Wirkstoffkombination hilft auch bei Scheinträchtigkeit bei Hunden, bei rheumatischen Erkrankungen wie der häufig auftretenden Hüftgelenksdysplasie bei Hunden oder bei bakteriell verursachten Entzündungen.
Der auch als Eichhase bezeichnete Polyporus umbellatus ist ein Vitalpilz, der ein besonders wichtiges Heilmittel in der Traditionellen Chinesischen Medizin ist. Katzen leiden häufig unter Blasensteinen und Entzündungen der Blase. Hier kann Polyporus helfen. Bei Tieren mit Herz- oder Nierenerkrankungen kommt es häufig zu Wasseransammlungen im Körper. Die Einnahme des Pilzes regt die Entwässerung des Körpers an und sorgt für den Abbau von Ödemen, ohne den Kaliumhaushalt zu stören. Polyporus reguliert die Funktion des lymphatischen Systems, er unterstützt den Aufbau von Knochen, Muskeln und gesunden Hautzellen.
Agaricus, Cordyceps und Polyporus sind nur einige Vertreter aus der Reihe der gut erforschten Heil- und Vitalpilze. In der Tierheilkunde werden auch Auricularia polytricha, Coprinus comatus, Maitake (Grifola frondosa), Hericium erinaceus, Coriolus versicolor, Reishi (Ganoderma lucidum) und Shiitake (Lentinula edodes) eingesetzt.
Vitalpilze können die Ausheilung und Linderung von vielen weiteren Erkrankungen unterstützen. Dazu zählen beispielsweise die Dämpfigkeit bei Pferden, Durchfallerkrankungen, Futtermittelallergien und Infektionskrankheiten bei Hunden oder die gefürchtete Niereninsuffizienz bei Katzen.