Wechseljahresbeschwerden

Als Wechseljahre oder Klimakterium wird der Lebensabschnitt bezeichnet, in dem die Monatsblutung nur noch unregelmäßig auftritt und der Zeitraum, der nach der letzten Monatsblutung bei Frauen folgt. Durch die verringerte Ausschüttung der weiblichen Geschlechtshormone kommt es bei vielen betroffenen Frauen zu unangenehmen und quälenden Symptomen.

Die Ursachen von Wechseljahresbeschwerden

Die Wechseljahre sind keine Krankheit. Es handelt sich um eine ganz normale Phase des Lebens, in der die Fruchtbarkeit der Frau altersbedingt nachlässt und schließlich ganz erlischt. Die körperliche Umstellung wird oft von einem hormonellen Ungleichgewicht von Östrogen und Progesteron begleitet, welches die Beschwerden hervorrufen kann.

Die möglichen Symptome in den Wechseljahren

Nicht alle Frauen haben während des Klimakteriums an den typischen Wechseljahressymptomen wie Hitzewallungen mit starken Schweißausbrüchen, Schlafstörungen und Stimmungsschwankungen zu leiden. Die ersten Anzeichen der hormonellen Umstellung sind Monatsblutungen, die nicht mehr in dem gewohnten Zyklus auftreten. Zusätzlich kann es zu Zwischenblutungen kommen. Die Blutungen können schwach, aber auch sehr stark sein. Schließlich bleibt die Periodenblutung ganz aus.
In den Wechseljahren kann die allgemeine Leistungsfähigkeit abnehmen. Die betroffenen Frauen sind nervös, schnell erschöpft und klagen über Einschlaf- und Durchschlafprobleme. Die Hormonumstellung bewirkt, dass die Sekretion der Schleimdrüsen in der Scheide nachlässt. Die Schleimhaut, die den Genitalbereich auskleidet, wird dünner und trockener. Das sexuelle Interesse lässt oft nach. Der weibliche Körper verändert sich. Es kann zur Gewichtszunahme und zu verstärktem Wuchs von Haaren im Gesicht der Frauen kommen.
Viele Frauen leiden in den Wechseljahren verstärkt an Blaseninfekten und an Blasenschwäche. Der Rückgang der Östrogenproduktion lässt das Bindegewebe und die Haut erschlaffen.

Die Diagnose der Wechseljahre

Bei starken Beschwerden suchen viele Frauen ihren Hausarzt oder Gynäkologen auf. Durch die Schweißausbrüche, Hitzewallungen und die schlaflosen Nächte fühlen sich die Betroffenen oft den Anforderungen des Alltags nicht mehr gewachsen. Meist ist die Symptomatik so charakteristisch, dass der Arzt die Diagnose bereits nach dem Anamnesegespräch stellen kann. Untersuchungen von Proben der Genitalschleimhaut und die Feststellung des Hormonstatus im Blut können die Diagnose untermauern. Erschöpfung, Müdigkeit, depressive Episoden und andere typische Beschwerden in den Wechseljahren können auch von anderen Erkrankungen verursacht werden. Es ist deshalb wichtig, diese diagnostisch auszuschließen.

Mögliche Therapien bei Wechseljahresbeschwerden

Über viele Jahre war es üblich, den Frauen in den Wechseljahren eine Hormonersatztherapie anzubieten. Die verringerte Ausschüttung von weiblichen Geschlechtshormonen wird durch Hormonpräparate ausgeglichen. Die Beschwerden werden durch die Medikamente gelindert oder sie verschwinden ganz. Die Anwendungen von Hormonpräparaten können in Form von Pflastern, die auf die Haut aufgeklebt werden, durch die Einnahme von Tabletten oder durch Injektionen erfolgen. Je nach Beschwerdebild wird nur Östrogen oder eine Kombination von verschiedenen Geschlechtshormonen verabreicht. Daneben kann mit Gelen oder Cremes, die Östrogen enthalten, die Trockenheit in der Scheide behandelt werden.

Bei Schlaflosigkeit, Depressionen und Blasenentzündungen werden weitere chemische Medikamente verschrieben. Sowohl die Hormonpräparate als auch die Antidepressiva oder Schlafmittel haben starke Nebenwirkungen. Der behandelnde Arzt muss seine Patientinnen umfassend über die möglichen Nebenwirkungen und Risiken aufklären.
Die Hormonpräparate sind in den letzten Jahren zunehmend in den Verdacht geraten, dass sie Tumorerkrankungen auslösen können. Deshalb sollte sich jede Frau genau überlegen, ob sie mit der Einnahme von Hormonen dieses Risiko tatsächlich eingehen möchte.

Neben der chemischen Hormonersatztherapie bietet auch die Natur einige Wirkstoffe, die die Beschwerden in den Wechseljahren lindern können. Sogenannte Phytohormone sind in Pflanzen wie dem Mönchspfeffer (Agnus castus), Rotklee (Trifolium pratense) und die Traubensilberkerze (Cimicifuga racemosa) enthalten. Die Phytohormone wirken regulierend und ohne massive Nebenwirkungen auf die Symptomatik der Wechseljahre.
Für das Wohlbefinden im Klimakterium kann jede Frau auch selbst etwas tun. Viel Bewegung, eine leichte, ballaststoffreiche und maßvolle Ernährung und der bewusste Umgang mit Stress sind einige Aspekte, die das seelische und körperliche Wohlbefinden unterstützen. Der Verzicht auf das Rauchen und auf Alkohol entlastet den Organismus und senkt das Risiko für Krebserkrankungen. Das Erlernen und regelmäßige Anwenden von Entspannungstechniken wie Autogenes Training oder die progressive Muskelrelaxation nach Jacobson bietet die Möglichkeit, Stress im Alltag abzubauen und sich ganz bewusst Zeit zu nehmen, um sich zu entspannen.

Heil- und Vitalpilze bei Wechseljahresbeschwerden

Vitalpilze können einige Beschwerden durchaus lindern. Oft genutzt werden die folgenden Heilpilze:

  • Auricularia polytricha (Judasohr): Auricularia unterstützt das hormonelle Gleichgewicht im Organismus und wirkt gegen die Hitzewallungen und Schweißausbrüche.
  • Cordyceps sinensis (Chinesischer Raupenpilz): Cordyceps gilt in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) als Aphrodisiakum, weil er einen anregenden Effekt auf die weiblichen Geschlechtsorgane und damit auf die körpereigene Hormonproduktion hat. Der Heil- und Vitalpilz lindert darüber hinaus Schlaflosigkeit in den Wechseljahren.
  • Hericium erinaceus (Igelstachelbart): Der Vitalpilz Hericium beruhigt die Nerven, wirkt gegen Angstzustände und depressive Stimmungsschwankungen. Außerdem stärkt Hericium die Schleimhäute, die die Scheide, die Blase und den Harnleiter auskleiden.

Weitere Artikel zum Thema