Die Zuckerkrankheit, wie Diabetes mellitus umgangssprachlich auch bezeichnet wird, gehört heute zu den weit verbreiteten Volkskrankheiten. Doch bereits in den schriftlichen Hinterlassenschaften aus dem alten Ägypten befinden sich auf Papyrus geschriebene Berichte zu diesem Krankheitsbild. Bei Diabetes mellitus handelt es sich um eine chronische Erkrankung des Stoffwechsels. Das Hauptsymptom von unbehandeltem Diabetes mellitus ist, dass der Blutzucker zu hoch ist.
Heute leiden allein in Deutschland mehr als sieben Millionen Patienten an Diabetes mellitus vom Typ 2. Da die chronische Krankheit schleichend und zu Beginn ohne auffällige Krankheitssymptome verläuft, gehen Mediziner davon aus, dass es mehrere Millionen Menschen in Deutschland gibt, bei denen die erhöhten Zuckerwerte noch nicht festgestellt wurden. Diabetes mellitus vom Typ 2 wird oft Altersdiabetes genannt, weil der Ausbruch der Krankheit typisch für das höhere Lebensalter ist. Heute erkranken jedoch zunehmend auch jüngere Patienten. Es leiden bereits Kinder an ausgeprägtem Bewegungsmangel und an starkem Übergewicht. Diese beiden Hauptursachen sind verantwortlich für ansteigende Patientenzahlen bei der Zivilisationskrankheit Diabetes mellitus.
Neben einem ungesunden Lebensstil mit Bewegungsmangel und Ernährungsdefiziten spielen die Gene eine wichtige Rolle bei der Wahrscheinlichkeit, ob jemand gefährdet ist. Wenn nahe Verwandte wie Eltern oder Großeltern an Diabetes leiden, ist das eigene Risiko ebenfalls sehr hoch. Dennoch ist diese Entwicklung nicht zwangsweise. Durch eine entsprechende Lebensweise kann der Ausbruch der Krankheit verhindert oder wenigstens ins Alter verschoben werden.
Wenn wir etwas essen, setzt ein Verdauungsprozess ein, bei dem unsere Nahrung
in Fette, Aminosäuren und in Glucose aufgespaltet wird. Glucose ist Zucker, der
für den Körper verwertbar ist und für die Ernährung unserer Gehirn- und
Körperzellen gebraucht wird.. Die Glucose wird vom Darm ins Blut abgegeben und
bis in die kleinsten Kapillaren transportiert.
Unsere Bauchspeicheldrüse
produziert bei Bedarf Insulin und gibt es ebenfalls in das Blut ab. Dieses
Insulin ist ein Hormon, das die Aufgabe hat, die Glucose in die einzelnen Zellen
hinein zu schleusen. Doch die Rezeptoren an den Zellmembranen können eine
Resistenz gegenüber dem körpereigenen Insulin entwickeln. Begünstigt wird dieser
Prozess durch Übergewicht. Das Fettgewebe produziert Botenstoffe, die diesen
Prozess der Insulinresistenz fördern. Bewegungsmangel steigert die Bildung von
Fettgewebe und senkt vor allem bei unseren Muskelzellen die Insulintoleranz. Die
Glucose verbleibt zu großen Teilen im Blut. Der Blutzuckerspiegel ist dauerhaft
zu hoch.
Die Bauchspeicheldrüse versucht der Insulinresistenz entgegenzuwirken, indem sie immer größere Mengen Insulin in den Blutkreislauf abgibt. Doch wenn die Bauchspeicheldrüse auf Dauer überlastet ist, erschöpft sich die Insulinproduktion. Der Patient muss mit der Einnahme von Medikamenten gegensteuern oder sogar Insulin als Medikament spritzen.
In früheren Zeiten, als es noch nicht unsere modernen Labore und Blutzuckermessgeräte gab, kostete der Arzt den Urin seines Patienten. Wenn der Urin süß schmeckte, war das der Beweis dafür, dass der Patient an der Zuckerkrankheit litt.
Heute gibt es einfach durchzuführende Blutzuckertests. Wenn der Blutzuckerspiegel nüchtern 126 mg/dl (7,0 mmol/l) übersteigt, wird die Diagnose Diabetes mellitus gestellt.
Diabetes kann zu schweren Folgeerkrankungen führen. Durch den erhöhten Blutzucker kommt es zu verstärkten Ablagerungen in den Blutgefäßen. Im Spätstadium drohen Durchblutungsstörungen, Herzinfarkt und Schlaganfall. Gefürchtet ist auch eine drohende Schädigung der Netzhaut des Auges. Der Augenhintergrund verändert sich krankhaft. Es entwickelt sich eine diabetische Retinopathie, die bis zur Erblindung führen kann. Eine weitere Komplikation ist die diabetische Neuropathie. Dabei handelt es sich um eine Schädigung der Nerven durch den zu hohen Blutzucker. Den Patienten quälen zunächst Taubheitsgefühle, Kribbeln oder ein intensives Gefühl des Brennens in den Füßen. Später breiten sich die Nervenschädigungen im ganzen Körper aus. Es kann zu Problemen in der Funktion der inneren Organe kommen, wenn Nerven ihre Funktion nicht mehr erfüllen können. Durch die Nervenschädigungen können Schmerzen, Kälte und Hitze nicht mehr gefühlt werden. Bei Diabetikern kommt es deshalb oft zum „diabetischen Fuß“. Der Patient entwickelt offene Füße, weil er Druckstellen und Verletzungen nicht bemerkt und sich die Wunden stark infizieren können.
Ein Beispiel für eine typische Organschädigung bei Diabetes mellitus vom Typ 2 ist die diabetische Nephropathie. Es handelt sich dabei um Schädigungen der Nieren. Die Entgiftungsorgane haben die Aufgabe, dass Blut zu filtern und harnpflichtige Substanzen über den Urin auszuscheiden. Ein Zeichen für eine fortschreitende Nierenschwäche ist der Nachweis von Eiweißen im Urin.
Zunächst wird der behandelnde Arzt Tabletten verschreiben, die die Insulinproduktion in der Bauchspeicheldrüse erhöhen. Wenn das nicht mehr ausreicht, den Blutzucker zu senken, muss Insulin gespritzt werden. Der Betroffene misst regelmäßig den Blutzucker mit Teststreifen, um sich die passende Insulindosis zu geben. Regelmäßiger Sport und eine ballaststoffreiche Ernährung können helfen, Übergewicht abzubauen und die genannten Folgekrankheiten zu vermeiden.
Der Stoffwechsel von Diabetikern und die Regulation des Blutzuckerspiegels können sehr gut durch folgende Vitalpilze unterstützt werden: